FSG Bad Camberg/Dombach - FSG Gräveneck/Seelbach 2:1 (1:1)
Die Anfangsminuten diese Spiels waren verteilt, ohne große Torszenen. Der Gast versuchte es überwiegend mit langen Bällen, auf die immer an der Abseitsgrenze lauernden Stürmer, die vom insgesamt guten Schiedsrichter mal abgepfiffen wurden und mal nicht. Was ohne Gespann zugegebenermaßen auch schwierig zu entscheiden ist. Die Gastgeber setzten mehr auf Kombinationsspiel und hatten die ersten Möglichkeiten. Jonas Winkler traf eine Hereingabe von Magnus Scherf nicht richtig und Tom Renemann scheiterte nach klugem Pass von Adrian Lenhart frei vor dem Gästetorhüter an demselben. Danach erspielte man sich eine leichte Feldüberlegenheit, aber Magnus Scherf hätte besser selbst den Abschluss gesucht, als noch einmal in die Mitte zu passen. Mit einer für ihr Spiel eher untypischen Aktion ging der Gast in dieser Phase einigermaßen überraschend in Führung. Ein schon mal total unnötiger Einwurf an der Außenseite wurde in den Strafraum verlängert, wo ein Gästestürmer keine Mühe hatte, das 0:1 zu erzielen. Das war viel zu einfach. Danach brauchte die FSG Bad Camberg/Dombach ein paar Minuten, um sich zu erholen, übernahm aber kurz vor der Pause wieder das Kommando und Philipp Gering lenkte einen Distanzschuss von Adrian Lenhart ins untere linke Eck ab. Mit dem Unentschieden ging es in die Pause.
Gab es im ersten Durchgang vergleichsweise wenig klare Tormöglichkeiten zu sehen, so änderte sich das zu Beginn der zweiten Halbzeit radikal. Zuerst verpasste die Offensivabteilung des Gastgebers eine Hereingabe von Volodymyr Chornii in den Fünfmeterraum nur hauchzart. Dann scheiterte ein Gästestürmer frei vor Torhüter Burak Akcayir. Wiederum im Gegenzug war Philipp Gering schon am Gästetorhüter vorbei, konnte den Ball aber nicht mehr kontrollieren und kurz darauf fischte der Torhüter einen präzisen Freistoß von Tom Renemann aus dem linken oberen Eck.
Dnach beruhigte sich das Spiel erst einmal wieder, bevor der Gastgeber mit einem klassischen Konter in Führung ging. Tristan Lyon schickte Magnus Scherf über rechts auf die Reise, dessen Hereingabe der eingelaufene Tom Renemann im Fünfmeterraum ins Tor drückte. Der Gast zeigte sich von diesem Rückstand allerdings unbeeindruckt. So richtig kam man zwar erst einmal nicht in den Strafraum, aber zwei gefährliche Distanzschüsse, von denen einer an die Querlatte klatschte, kündigten spielstandsbedingt verstärkte Offensivbemühungen für die restliche Spielzeit an. Hinzu kam, dass in Erwartung einer Ecke der Schiedsrichter Timon Heinze die gelb-rote Karte zeigte, was sowohl die Zuschauer als auch die 22 Spieler doch ein wenig ratlos zurückließ. Nach einer verunglückten Abwehraktion des Gästetorhüters hätte es durchaus 3:1 heißen können, aber durch den Platzverweis war der Spielverlauf für die letzten fünfzehn Minuten vorgezeichnet. Der Gast drückte jetzt mit Macht auf den Ausgleich, richtig klare Möglichkeiten im Strafraum waren Mangelware, zumal sich Torhüter Burak Akcayir aufmerksam zeigte und zweimal beherzt zugriff. Auf der Gegenseite blieb es bei dem einen oder anderen Konterversuch, auch wenn Pablo Schmidt Galan einmal frei durch war und den Ball nur knapp am rechten Eck vorbeischob. Der Druck nahm weiter zu, der Gastgeber stemmte sich mit aller Macht dagegen, hatte aber in der Nachspielzeit Glück, als eine Hereingabe in Richtung zweiter Pfosten segelte, Burak Akcayir die Finger noch irgendwie an den Ball brachte, so dass zwei heranstürmende Gästestürmer im Tor landeten, nur nicht der Ball. In der hektischen Schlussphase gab es noch eine gelb-rote Karte für einen Auswechselspieler der Gästemannschaft, bevor der Schiedsrichter nach sieben Zusatzminuten abpfiff.
Fazit: In einer abwechslungsreichen Begegnung zweier Mannschaften, die sich über 97 Minuten nichts schenkten, geht der Sieg der Heimelf insgesamt sicher in Ordnung. Dafür war das Plus an klaren Tormöglichkeiten dann doch deutlich. Der Platzverweis änderte aber die Struktur des gesamten Spiels, so dass sich der Gastgeber am Schluss auch über ein Unentschieden nicht hätte beschweren können.


